Die Universität Frankfurt stellt dem deutschen Jugendmedienschutz in einer aktuellen Studie ein schlechtes Zeugnis aus. Zu leicht könnten Kinder und Jugendliche in Besitz von Computer- und Videospielen gelangen, die nicht für ihr Alter freigegeben sind. Via Onlinebefragung analysierten die Wissenschaftler den Spielekonsum von 600 Jugendlichen ab 13 Jahre. Dabei gaben 40 Prozent der Spieler unter 16 Jahren an, auch Spiele zu konsumieren, die eigentlich erst für ältere User freigegeben sind. Vor allem die unzureichende Alterskontrolle im Zeitschriftenhandel wird bemängelt. Die Covermount-Vermarktung älterer Spielehits auf Spielezeitschriften sei eine der am leichtesten zugänglichen und bevorzugten Bezugsquellen. Zudem sei es zu einfach, Spiele aus illegalen Quellen zu besorgen. Schulhofhandel und Austausch im Freundeskreis seien weit verbreitet. Die Antwort, wie der Jugendschutz bei der illegalen Beschaffung greifen soll, blieben die Wissenschaftler jedoch schuldig.

Als Schwachstelle im System wurde die elterliche Aufsichtspflicht ausgemacht. „Oft sind die Kinder die Computerexperten in der Familie“, wird Sozialwissenschaftler Klaus Allerbeck in der Onlineausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ zitiert. Eine Kontrolle, welche Inhalte konsumiert werden, finde häufig nicht statt. Als Lösung schlägt Allerbeck einen digitalen Schlüssel, etwa in Form eines USB-Sticks, vor. Fehlt der Schlüssel, verweigert das Spiel die Zusammenarbeit. (GamesMarkt.de)