Einen Tag nach dem Amoklauf von Winnenden kommen neue Details über den Täter ans Licht. Tim K. spielte nach Angaben der Polizei den gewaltverherrlichenden Shooter „Counterstrike“, der in Deutschland nicht an Minderjährige verkauft werden darf. Psychologen warnen bereits vor Nachahmern.

Der Amokläufer von Winnenden hat gewaltverherrlichende Computerspiele gespielt. Im Haus der Eltern von Tim K. seien mehrere Computer beschlagnahmt worden, sagte Polizeisprecher Nikolaus Brenner am Donnerstag in Waiblingen. Darauf seien typische Computer-Spiele gefunden worden, in denen geschossen werde. „Ob das auf ein Motiv hinweist, steht noch nicht fest“, sagte Brenner.

Einen Tag nach der Tat hat nun das Nachdenken über mögliche Konsequenzen begonnen, wie in Zukunft eine solche Tat verhindert werden kann. Der Kriminologie-Professor Hans-Dieter Schwind verlangte ein generelles Verbot von Computer-Gewaltspielen. „Dass der 17-Jährige auf der Flucht noch weiter um sich geschossen hat, ist ein Verhalten, das Jugendliche auch in Spielen wie Counter Strike oder Crysis lernen können.“ Medieneinflüsse seien zwar keine vorrangigen Einflussfaktoren, sie begünstigten aber solche Gewalttaten.

Noch sei nicht klar, ob solche Spiele bei dem 17-jährigen Täter eine Rolle gespielt haben, sagte Bayerns Innenminister Herrmann. Es seien aber Killerspiele auf dem Markt, die „völlig unerträglich“ seien und gerade bei jungen Menschen Hemmschwellen herabsetzten. Es gebe Spiele, die den Spieler in die Rolle des Gewalttäters versetzten, um „andere Menschen hemmungslos abzuknallen“. „Solche Spiele haben meines Erachtens bei uns nichts verloren“, sagte der CSU-Politiker.

Quelle: welt, focus, dpa