Passend zu den heutigen Schülerstreiks in vielen Städten Deutschlands hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in seinem Wochenbericht festgestellt, dass Deutschland bei der Leistungsfähigkeit des Bildungssystems gegenüber dem Vorjahr sogar noch weiter zurückgefallen ist und nun auf dem drittletzten Platz in einer Gruppe von 17 weltweit führenden Industrieländern liegt.

Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des Innovationsindikators, den das DIW Berlin im Auftrag der Telekom Stiftung und des BDI zum vierten Mal in Folge ermittelte.

Die Prognosen der Untersuchung: Deutschland wird die EU-Vorgaben, bis zum Jahr 2010 drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung zu investieren, nicht erreichen.

„Das deutsche Bildungssystem produziert immer noch zu wenige Akademiker“, sagte DIW-Expertin Heike Belitz, eine Mitautorin der Studie. „Der akute Fachkräftemangel wird sich dadurch noch verschärfen.“ Dies gilt übrigens auch für die innovationsstarken Länder Bayern und Baden-Württemberg, deren Bildungssystem im internationalen Vergleich ähnlich schwach bewertet wird wie das deutsche Bildungssystem insgesamt.

Außerdem seien zu wenige Frauen in Deutschland am Innovationsprozess beteiligt, weil hochqualifizierte Frauen vorwiegend im wenig innovativen Bereich der öffentlichen Dienstleistungen beschäftigt sind. „Hier liegt ein enormes Potenzial brach“, stellte die Expertin fest.