Bereits am Nachmittag vor der Verleihung von LARA – Der Deutsche Games Award trafen sich rund 200 Vertreter der Spielebranche im Münchner „Hotel Bayerischer Hof“ zu LARA – Der Gamesgipfel. Dort diskutierte ein hochkarätig besetztes Panel über das Phänomen der Computer- und Videospiele. Eröffnet wurde die Diskussionsrunde mit einer Keynote von Dr. Jörg Müller-Lietzkow zum Thema „Games: Global Business zwischen Faszination und Irritation“, die sich als flammendes Plädoyer für Computer- und Videospiele erwies. Spiele seien nicht nur als beliebte Freizeitbeschäftigung längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Deutschland laufe auch Gefahr, in einer Schlüsseltechnologie der kommenden Jahrzehnte hinter die internationale Konkurrenz zurückzufallen.

Nach der Einführung durch den bekennenden Spieler Müller-Lietzkow führte Ursula Heller, Moderatorin der „Münchner Runde“ des Bayerischen Fernsehens, auf charmante Art durch eine informative und interessante Diskussion, die ein breites Themenspektrum abdeckte. Dabei wurde die Ausbildungssituation für Spieleentwickler in Deutschland ebenso angesprochen wie deren meist fehlende internationale Konkurrenzfähigkeit und das Image der Branche in der breiten Öffentlichkeit. Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, zog in diesem Zusammenhang einen Vergleich mit anderen Medien: „Die Diskussion erinnert mich stark an die Diskussion über den privaten Rundfunk“, so Ring. Auch damals habe man sich in Deutschland mit dem Start privater Sendeanstalten sehr kritisch auseinandergesetzt.

Bereichert wurde die Runde am Ende durch den Bayerischen Wirtschaftsminister Staatsminister Erwin Huber, der sich in einem Grußwort dafür aussprach, die Chancen, die die Gamesbranche biete, zu nutzen. Im Dialog mit Moderatorin Heller rückte Staatsminister Huber auch die Position der Bayerischen Regierung gegenüber Spielen ins rechte Licht. „Man darf nicht wegen einer faulen Stelle im Apfel den ganzen Apfel verurteilen“, so Huber, der der Spielebranche in vielen Punkten entgegenkam. So regte er am Ende der gelungenen Diskussion auch ein Treffen im Bayerischen Wirtschaftsministerium mit Vertretern der Spielebranche an, bei dem auch die zuvor geäußerte Idee einer möglichen Spieleakademie auf die Agenda gesetzt werden könnte. Huber betonte jedoch, dass eine solche Einrichtung nur unter Beteiligung der Industrie denkbar sei. (GamesMarkt.de)